Funktionsprinzip Nahwärme
Fernwärme ist keine Erfindung der Neuzeit: Bereits die Römer - auch als Erfinder der Fußbodenheizung bekannt - transportierten heißes Wasser aus Thermalquellen über Rohrleitungen zu Gebäuden, um sie zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen.
Mit dem Niedergang des Römischen Reichs war Fernwärme für viele Jahrhunderte aber kein Thema mehr. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahm der Transport von Wärme über ein Leitungsnetz wieder Fahrt auf: Um in dichtbesiedelten Städten die Brandgefahr durch offene Feuer und die damit verbundene Luftverschmutzung zu reduzieren, installierte man Fernwärmesysteme - zunächst in den USA, später auch in Deutschland, der ehemaligen Sowjetunion, China, den skandinavischen Staaten und weiteren Ländern.
Generell versteht man unter Fernwärme die zentrale Versorgung von Wohngebäuden und Gewerbebauten mit Warmwasser und Heizwärme über Liegenschaftsgrenzen hinweg. Die Wärme wird dabei über Rohrleitungsnetze von Versorgern (heutzutage meist Heizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung) über Pump- und Übergabestationen an die Verbraucher geliefert. Da Fernwärme gut transportiert werden kann, der Transport ab einer gewissen Rohrleitungslänge aber ineffizienter wird, sind die Verbraucher meist im Umkreis von bis zu 20 Kilometer Entfernung vom Kraftwerk angesiedelt. Erfolgt die Wärmeversorgung in einem räumlich kleinen Gebiet, spricht man auch von Nahwärme.